Unter der Regie von Peter Stein veranstaltete das experimentierfreudige Theater eine Reihe von Shakespeare-Stücken in den CCC-Filmstudios, bekannt durch Edgar Wallace-Filme. Das erste Stück war eine Einführung in die Welt der (englischen) Renaissance.
Das erste Foto zeigt eine Szene, die das zeitliche Zusammentreffen damaliger Entdeckungen in einem Bühnenbild von Karl-Ernst Herrmann vergegenwärtigte. Dafür wurde ein Schiffsrumpf auf Rollen in die richtige Position unter das Spielgerüst gebracht. Jürg Steiner konstruierte diesen nach Plänen historischer Schiffe. Die theatermäßig als »Rohre aus Sperrholz« hergestellten Spanten waren wegen ihrer wechselnden Querschnittsflächen eine besondere Herausforderung für die Tischlerei. Im zweiten Bild folgt das Publikum dem Spiel von Wolf Redl.
Das dritte Bild zeigt Objekte, die Jürg Steiner nach Entwürfen Karl-Ernst Herrmanns entwickelte: das Weltallmodell, das mobile Planetarium und das »Leonardo-Theater« im Vordergrund rechts, eine mechanische Konstruktionen aus zwei Halbzylindern, die geöffnet und wieder geschlossen werden konnte. Der Schauspieler Gerd David öffnete die Kugel des Weltallmodells und erklärte die drehbaren, ringförmigen Planetenbahnen. Die Planetariumshülle hing wie ein Lampion zusammengefaltet unter der Deck und wurde abgelassen, zur Halbkugel geöffnet und Christine Österlein erklärte den Himmel; das fünfte bis siebte Bild zeigen die filigrane Stahlkonstruktion beim Aufbau. Im simultanen Spiel suchte sich das Publikum den bevorzugten Standort.
Fotos 1–4: Ruth Walz. Die letzten fünf Bilder wurden in der ›Ausstellung der Fotografischen Momente und der Kunstbibliothek im Museum für Fotografie SMB PK: Ruth Walz – Theaterfotografie‹ am 13. Januar 2022 aufgenommen.