Es war in der Tat Kai-Alexander Moslé, später nicht nur segensreich wirkend, der vor dem Aufbau des Messestands der Berliner Zimmer Design Agentur auf der Internationalen Möbelmesse Köln 1989 anregte, das System 180 in seiner jetzigen Konfiguration patentieren zu lassen. Es galt also für Jürg Steiner, sich mitten in der hektischen Vorbereitungszeit auf dem Patentamt in der Gitschiner Straße in Berlin-Kreuzberg kundig zu machen, wie vergleichbare Patente aussehen, um das Patent am 24. Januar 1989 zu beantragen. Zeit für die Beauftragung eines Patentanwalts war nicht vorhanden.
Nach dem wiederholten Aufbau des Messestandes als zweite Ebene im Ateliergebäude der Werbeagentur von Mannstein in Solingen, verlangte die Bauaufsicht eine ›Zustimmung im Einzelfall‹ und regte an, ein entsprechendes Gutachten bei Prof. Dr.-Ing. Joachim Scheer vom Institut für Stahlbau der Technischen Universität Braunschweig einzuholen. Dort wurden im Lauf des Jahres Versuche bis zum Versagen an Trägern gemacht (zweites Bild). Glücklicherweise waren unsere Annahmen richtig und das Bauwerk erhielt die Zustimmung im Einzelfall.
Diese Versuche zeigten uns auch das schwächste Glied in der Kette auf, nämlich den Knoten, sodass noch in der Bahnhofsgaststätte in Braunschweig Jürg Steiner die Idee zu Papier brachte, über die reine Schraubverbindung hinaus durch Noppen einen weiteren Formschluss im Knoten zu erzeugen, um so zusätzliche Kräfte durchleiten zu können.