Für den Nachlass der renommierten Keramikerin Hedwig Bollhagen wurde eine Remise neben dem Ofen- und Keramikmuseum in Velten zum zukünftigen Hedwig-Bollhagen-Museum umgebaut.
Der Bauherr trat mit der Bitte auf uns zu, auf Basis des Tellerdekors ›Fadenkaro‹ (HB 041) einen Ausstellungsentwurf auszuarbeiten, bei dem auf den Strahlen rechteckige, auf den Kreisbögen gebogene Vitrinen angeordnet werden.
Nach der gemeinsam mit uns vervollständigten Objektliste wurde, als Weiterentwicklung des ersten Entwurfes und auf Wunsch der Museumsleitung, eine Variante mit einzelnen Sockeln und Glasstürzen erarbeitet. Hierfür entwarfen wir ein modulares Sockelsystem aus Ofenkeramik – gleichsam als Reverenz zum Ofen- und Keramikmuseum als Basis und dem Nachlass Hedwig Bollhagens als oberen Abschluss in Augenhöhe.
Um in jeder Vitrine Licht einbauen zu können und in allen Sockeln Elektrizität vorzuhalten, verbinden die Sockel in Hockerhöhe die Vitrinen miteinander. Die Sockel an den Wänden sind zum Teil mit Polstern versehen und bilden, in die Architektur integrierte, Sitzgelegenheiten. Zwischen den Glasstürzen sind horizontale, mattierte Glasflächen angeordnet, die als hinterleuchtete, waagrechte Beschriftungsfelder dienen. Ebenso hinterleuchtet sind die Tablare, auf denen die Werke stehen. Die Sockel sind gegenüber den Glasstürzen um 50 mm eingerückt, um das Gesamtbild eleganter zu gestalten und die Volumina von Vitrinen und Sockeln anzugleichen.
Eine ausgewogene Lichtregie besteht aus einem dezent-diffusen Unterlicht und gerichtetem Hauptlicht von der Decke.
Auftraggeber
Förderverein Ofen- und Keramikmuseum Velten e.V.
Vorsitzender: Udo Arndt
Inhaltliche Bearbeitung
Nicole Seydewitz, Udo Arndt, Bernd Ramlow, Jürg Steiner
Entwurf
Jürg Steiner,
mit Timo Luitz, Anna Kasprzynski
Visualisierungen
Anna Kasprzynski