Gut Rödinghausen

Wettbewerb und Raumkonzept für die Einrichtung der Dauerausstellung ›Industriegeschichte Mendens und der Region‹ 11/2015

Im August 2015 wurden wir eingeladen, an einem Ideenwettbewerb zur Neugestaltung eines industriegeschichtlichen Museums auf dem Gut Rödinghausen in Menden-Lendringsen teilzunehmen. Nach der erfolgreichen Ausarbeitung eines exemplarischen Themenraumes bekamen wir den Auftrag, uns der Konzeption und Planung der neuen Dauerausstellung anzunehmen.

Das Gut als ehemaliger herrschaftlicher Wohnsitz adeliger Familien wurde im Jahr 2007 von der Stadt Menden auf Erbpachtbasis erworben. Die denkmalgeschützte Anlage soll sich mit einem Dauerausstellungsbereich zur Industriegeschichte Mendens und der Region, ergänzt durch einen Wechselausstellungsbereich sowie historisch möblierten Räumen im herrschaftlichen Südflügel des Gebäudekomplexes und angeschlossenem englischen Landschaftspark, zu einem kulturgeschichtlichen Erlebnisort entwickeln, der für eine breite Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Die Besonderheit der Dauerausstellung ist, dass sie die Pionierleistung innovativer Persönlichkeiten aus Unternehmersicht erlebbar machen möchte. Ausgangspunkt und integrativer Bestandteil ist die Familie von Dücker, die das Gut über Jahrhunderte bewohnte und maßgeblich zur industriegeschichtlichen Entwicklung der Region beigetragen hat.

Der Entwurf versucht in insgesamt 13 Ausstellungseinheiten dem Museumspublikum leidenschaftliche, tatkräftige und risikobereite Unternehmer, ihre Innovationen und bahnbrechenden Erfindungen aber auch die vielen Unbekannten, die den Erfolg mit Händen schufen, auf abwechslungsreiche Art zu vermitteln.

Im Zwiegespräch zwischen aktueller Nutzung und historischem Bestand standen wir vor der besonderen Herausforderung, mit gezielten gestalterischen Eingriffen den Gutshof mit seinen kleineren und größeren Räumlichkeiten als authentischen Ort des Geschehens zu wahren und gleichzeitig mit der Inszenierung von Themeninhalten und Objekten das Thema Industriegeschichte erlebnisreich zu vermitteln. Die von uns entworfenen neuen Einbauten und einzelnen Inszenierungen treten als unterstützende Zeitschicht neben den Bestand, der als Zeitdokument bestehen bleibt. Abwechslungsreiche Raumerlebnisse sowie die Integration mehrerer Höhepunkte innerhalb der Ausstellung machen Industriegeschichte für ein heterogenes Museumspublikum erleb- und erfahrbar.

Dokumentation Gut Rödinghausen

Auftraggeber:
Stadt Menden

Gestaltung:
Jürg Steiner
mit
Annabelle Schuster, Jan Rieger-Trautmann, Colin Steiner, Anja Galinat

Projektleitung
Annabelle Schuster

Plangestaltung und Visualisierung
Annabelle Schuster, Jan Rieger-Trautmann

Fotografien
Prof. Jürg Steiner

Broschüre
Annabelle Schuster