Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenburg

Wettbewerb in Frankenberg (Sachsen) 10/2020

Im August 2020 lud die sächsische Stadt Frankenberg zu einem Ideenwettbewerb ein, um  die verfallene Kommandantenvilla des früheren NS-Konzentrationslagers Sachsenburg (1933–1937) zur Gedenkstätte umzugestalten.
Dabei waren einerseits Elemente des Hauses und sein Bezug zum Außengelände bestmöglich zu erhalten, andererseits sollte eine Rekonstruktion der etwa 100 Jahre alten Villa mit Nutzung als mehrgeschossiges Gebäude ausdrücklich ausgeschlossen bleiben. Unser Konzept sah eine virtuelle Rekonstruktion der äußeren Kontur vor als neuer Baukörper in Gestalt einer hölzernen Leistenfassade auf dem bestehenden Kellergeschoss aus Porphyr.

Im Innenraum der Gedenkstätte kehrt sich das Verhältnis von Leerraum und Körper um: Während die hölzerne Lattenfassade Licht und Luft einlässt, sollen die Fenster blickdicht mit medialen Installationen verschlossen sein, die die beklemmende Geschichte des Areals in Erinnerung rufen. Zugleich gestaltet der Entwurf den Innenraum variabel für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten im Rahmen des Gedenkstättenkonzeptes. Es könnten darin sowohl wechselnde Ausstellungen, Konzerte, Vorträge wie Kunstinstallationen stattfinden. 

 Als barrierefreie Zugänge verbinden lange Rampen aus Sichtbeton die Gedenkstätte mit dem umliegenden Außengelände und markieren zugleich wichtige Blickachsen von der Kommandantenvilla aufs angrenzende frühere KZ-Gelände mit den Fabrikgebäuden einer ehemaligen Spinnerei.

Präsentation Sachsenburg Kommandantenvilla

Entwurf
Jürg Steiner, Víctor Martínez Galipienzo