Der Entwurf greift unmittelbar die bauliche Situation des Wettbewerbsgrundstücks auf. Das Konzept verzichtet auf einen großflächigen Abriss, genauso wie auf spektakuläre Zeichen und formale Eingriffe jenseits einer sachlichen Funktion. Der Entwurf bricht nicht mit der Geschichte des Palla-Geländes, sondern ist vielmehr ein Instrument für eine Neuorientierung, die Tradition und Technologie zu einer anspruchsvollen Zukunft zusammenführen möchte. Die Autoren versprechen sich von einer behutsamen Sanierung der Substanz mit einer ergänzenden modernen Architektur die nötige soziale Integrität. Das Kulturdeck versteht sich in seiner spannungsreichen und integrativen Gestaltung als eine Plattform, die Träger unterschiedlicher simultaner Ereignisse ist. Es definiert sich qua temporärer Intensität der Ereignisse und ihrer Frequentierung als Komplement des historischen Stadtzentrums, nicht als dessen Konkurrenz und verhält sich somit zum historischen Zentrum wie der sanierte Bestand auf dem Palla-Gelände zur modernen Architektur des Entwurfs.