Kunsthändlervitrine

Ausstellungen ›Orangerie‹ 09/1983

Der Vorsitzende des Verbands der Berliner Kunsthändler e.V., Bernd Schultz, beauftragte Jürg Steiner 1983 mit der Herstellung der ersten Serie einer prototypischen Kunsthändlervitrine im Hinblick auf die Orangerie ’83. Höhe, Breite Tiefe wurden gemeinsam anhand vorhandener Beispiele aus Museen und Kunsthandel festgelegt.

Winkelprofile aus gewalztem und geöltem Stahl bilden im geschlossenen Zustand ein Vierkantprofil. In die Winkelprofilrahmen der Schauseiten, die bis unten geführt und mit Rollen ausgestattet sind, werden die Gläser eingeklebt. Beide Schauseiten der Vitrinen sind zu öffnen, so dass bei der Aufstellung durch Umdrehen der Vitrine entschieden werden kann, ob die Öffnung links oder rechts angeschlagen sein soll. Kunsthändler wollen viel Licht. Über der Deckelscheibe befindet sich drei Leuchtstofflampen auf ganzer Breite. Über jede wölbt sich ein parabolförmiger Spiegel, der das Licht vertikal nach unten lenkt. Ein Lichtgitter aus weißem Polyamid verhindert Blendung ohne viel Licht zu schlucken.
Der Bestand der ›Orangerie‹ ist mehrfach ergänzt worden. Nach Ende der Orangerie-Serie 1993 übernahmen Berliner Museen und Kunsthändler die Vitrinen. Die ersten 7 Fotos sind zwischen 2010 und 2014 in der Villa Grisebach aufgenommen worden. Das letzte entstand auf der Messe ›Ars Nobilis‹ 2008. Dort eröffnet der Lichtkasten sein Geheimnis und es wird klar, dass an eine Draufsicht der Vitrine bei der Entwicklung nicht gedacht wurde.