Kokerei Zollverein, Essen

Konservierung und Umnutzung als Ausstellungsort 06/1999

Mit Blick auf die Abschlusspräsentation der Internationalen Bauausstellung wurden wir mit dem Entwurf für die zukünftige Nutzung des 1983 stillgelegten Geländes beauftragt. Für die Ausstellung Sonne, Mond und Sterne – Kultur und Natur der Energie transformierten wir die Mischanlage – zu Produktionszeiten wurde hier Kohle gelagert und gemischt – zu einem Ausstellungshaus mit Aussichtssteg auf dem Dach.
Unter dem Credo ›Umnutzen ohne Renovieren‹ entstand ein vielseitig nutzbares Ausstellungshaus auf vier Etagen mit je 600 qm Nutzfläche mit Aufzug, einer inneren Erschließung und zwei äußeren notwendigen Treppenanlagen, mit Garderoben, Café, Toiletten und Auffahrt mithilfe einer Standseilbahn.
Darüber hinaus entwarfen und betreuten wir ein Nutzungskonzept für die drei östlichen der neun Batterien der eigentlichen Kokerei. Auch die Begehung eines Fuchses (ehemaliger Abgaskanal unter den Ausdrückanlagen) und der Blick durch einen Schornstein in den Himmel können seitdem dem Publikum geboten werden. Die Fläche der Ausdrückmaschinenbahn ließen wir abdichten und mit Wasser auffüllen, galt es doch, die Kokerei im mehrfachen Sinn zu reflektieren. Zu dem Auftrag gehörte auch der ehemalige Wiegeturm als zukünftiges Eingangsgebäude mit der zum Dach der Mischanlage führenden Bandbrücke, in der die Standseilbahn verkehrt. Das letzte Bild zeigt die ›Bunkerebene‹ in einer Werbebroschüre 2010.

Bauherr
IBA Emscher Park GmbH, Prof Dr. Karl Ganser, Henry Beierlorzer

Wissenschaftliche Begleitung
Prof. Dr. Gottfried Korff, Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Dr. Petra Beckers, Stefan Schwarz

Vertreter des Bauherrn
Bauhütte Zeche Zollverein, Winfried Knierim

Architektur
Entwurfsplanung:
Jürg Steiner mit Thorsten Altefrohne, Hasso von Elm, Felix Schwarz, Till Westermann, Mauro Hein, Anke Schorsch, Anna Kasprzynski, Andreas Froncala

Ausführungsplanung:
Böll und Krabel, Essen

Fotografien
Michael Rasche, Jürg Steiner, Stiftung Zollverein