Beuys-Brock-Vostell – Drei Positionen der Performativität

ZKM Karlsruhe 10/2012

Im Rahmen der Ausstellung im ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe sollten die drei Positionen der ersten Generation deutscher Aktionskünstler der Nachkriegsmoderne zum ersten Mal auf einer gemeinsamen Plattform präsentiert werden. Aufgrund der aktuellen Diskussion um Joseph Beuys wurde die Ausstellung wenige Monate vor der Eröffnung verschoben.

Im Fokus der Beuys-Präsentation sollte die Rekonstruktion der sogenannten »Stallausstellung« Joseph Beuys: Fluxus stehen, die Joseph Beuys zusammen mit den Brüdern van der Grinten 1963 in den Stallungen ihres Hofes am Niederrhein einrichtete. Hierfür wurden verschiedene Grade der Rekonstruktion untersucht.

Für die Brock’schen Position wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler eine Buchmaschine entwickelt, die der Brock’schen Ereigniskunst in ihrer ganzen Breite adäquat ist: Aktionen, Vorträge, Bücher, Texte, Plakate, Literaturbleche, Filme können damit medial, virtuell und unkörperlich präsentiert werden.

Wolf Vostell steht im Dreier-Verbund Beuys-Brock-Vostell für die Infragestellung und grundsätzliche Kritik der Phänomene der Realität. Sein auf der documenta 6 (1977) nicht vollständig realisiertes spektakuläres Medien-Environment Das Ei (Das Flugzeug ist das Ei in der Hand des Himmels), sollte im ZKM zu rekonstruiert, sowie weitere Environments zu zeigt werden.

Auftraggeber
ZKM Karlruhe

Gesamtkonzept
Prof. Dr. h. c. Peter Weibel

Kuratoren
Franz van der Grinten (Joseph Beuys)
Dr. Eckhart Gillen (Wolf Vostell)
Dr. Wilfried Dörstel (Bazon Brock)

Szenografie
Prof. Jürg Steiner

Zeichnungen und Visualisierung
Andreas Froncala

Modellbau
Colin Steiner