Verschattungsanlage für das Brauerei-Museum Dortmund

Stadt Dortmund und Dortmunder Actien-Brauerei 04/2016

Als Folge des sommerlichen direkten Sonneneinfalls in die Räumlichkeiten des alten Maschinenhauses ist ein zunehmendes Verblassen der dort präsentierten Exponate nicht auszuschließen. Außerdem erhitzt sich der Raum im Sommer auf Temperaturen, die einem Museumsbetrieb nicht zuträglich sind.

Um einen teuren und sich ständig wiederholenden restauratorischen Aufwand zu vermeiden,  wurden wir im Jahr 2014 mit der Konzeption und der Realisierung einer Verschattungsanlage für das alte Maschinenhaus betraut. Grundgedanken zu der neuen Anlage waren dabei:

  • Die Möglichkeit zu einer weitgehenden Verdunkelung
  • die Möglichkeit, den Sonnenschutz auch werblich und variabel einzusetzen
  • die Vermeidung des Eindringens der langwelligen Wärmestrahlung ins Gebäudeinnere

Wir entwickelten ein außenliegendes Sonnenschutzsystem, bei dem – im Gegensatz zu innenliegenden Systemen – die Sonnenstrahlung überwiegend reflektiert wird, so dass das Eindringen der nichtsichtbaren Infrarotanteile der Sonnenstrahlung verhindert wird und nur geringe Mengen an Wärme in das Gebäudeinnere gelangen können.

Eine horizontal durchgehende und vorgelagerte Tragkonstruktion wird vor die Gebäudefassade über und unter den Lamellen aus verzinktem Stahlträger montiert, die neun Lamellen und die Antriebstechnik aufnimmt. Die Lamellen bestehen aus einem Aluminiumgerüst in dreieckiger Ausführung, das mit einer hochwertigen LKW-Plane verkleidet und bespannt wird. Mittels einer SPS-Steuerung mit Wind- und Windrichtungssensor können die Lamellen individuell angesteuert und positioniert werden,  so dass optimal auf die verschiedenen Wetterbedingungen reagiert werden kann. Der Antrieb erfolgt mittels einem Getriebemotor, der über Ketten die einzelnen Lamellen antreibt. Die neun Gitterträger sind so positioniert, dass sie sich bei geöffnetem Zustand zwischen den Fensterrahmen befinden und damit aus der Sicht von Innen nahezu ganz verschwinden.

Als grafische Elemente sollten zwei Logos des Brauerei-Museums Dortmund miteinander kombiniert werden: Das eigentliche Logo des Museums mit einem adaptierten und veränderten Zeichen des Sudhauses von der Dortmunder Actien-Brauerei. Die genauen Farbcodes waren nicht festgehalten worden und leider auch nicht mehr auffindbar, so dass wir aus beiden Zeichen Farbtöne entnahmen und in ein harmonisches Verhältnis gesetzt haben.

Dank der Bespannung der Lamellen mit einer LKW-Plane, können die Sonnenschutzlamellen grafisch flexibel umgestaltet werden, um beispielweise besondere Veranstaltungen und Events an der Gebäudefassade nach außen zu kommunizieren und die Verschattungsanlage als Werbeträger nutzbar zu machen.

Auftraggeber
Stadt Dortmund (Verwaltung der Museen)

Vertreter der Auftraggeber
Andreas Kimm (stellv. Leiter der zentralen Dienste der Dortmunder Museen)
Dr. Heinrich Tappe (Kurator)

Generalplaner
Jürg Steiner
mit
Annabelle Schuster, Anna Kasprzynski

Zeichnungen
Büro Steiner Berlin und Wuppertal

Grafikdesign
Annabelle Schuster

Fotografien
Jürg Steiner

Ausführung
HISKA – Metalltechnik GmbH, Velbert
Otto Mittenzwei GmbH, Wuppertal