Der Naumburger Meister – Vorbau als Ausgangsbauwerk und Shop

Der Naumburger Meister – Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen – Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2011 06/2011

Ein komplexer Rundgang am Hauptausstellungsort der Landesausstellung, dem Naumburger Dom mit Domklausur und Marienkirche, legte in Erwartung größeren Publikumsandrangs nahe, den Ausgang zwischen Dom und Dreikönigskapelle in ein separates Bauwerk zu verlegen. Eine Konstruktion aus 4 mm starken Blechspanten, versteift durch Blechkassetten aus 1,5 mm starkem verzinktem Stahlblech, schützt gegen Regen und Wind. Die statisch nicht benötigten Flächen sind fest verglast. Die dünnen Spanten werden gegen Ausbeulen von den flächigen Blechkassetten stabilisiert, die sich mindestens auf einer Seite an die Spanten schmiegen. Der Grundriss zitiert gotische Bauweisen mit einem ›Mittelschiff‹ und zwei ›Querschiffen‹. Auch konstruktiv werden mit sichtbarer Tragstruktur Rippengewölbe des Kathedralenbaus aufgenommen. Das Bauwerk steht auf einem Podest aus OSB-Platten und dient neben seiner Funktion als Ausgangspavillon als 90 qm großer Verkaufsraum für Bücher und Andenken. Das einfache Bauwerk ist unbrennbar, vielseitig nutzbar und vermittelt mit Leichtigkeit zwischen dem Außen und dem Innen. Es konnte nach der Ausstellung verkauft werden. 

Auftraggeberin
Vereinigte Domstifter Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz
Dechant: Georg Graf von Zech-Burkersroda
Direktor und Stiftungskustos: Dr. Holger Kunde

Entwurf, Bauleitung
Jürg Steiner
Colin Steiner, Dorit Büchner, Christian Kramer, Anna Kasprzynski

Engineering, Zeichnungen
Colin Steiner

Tragwerksplanung
HEG Beratende Ingenieure, Berlin

Ausführung
Lasertec, Mittenwalde (Blechteile); lff, Solingen (Leuchten); Michael Behnke, Naumburg (Blechteile und Aufbau); Hiska, Velbert (Blechteile); Elektroanlagenbau Finne, Braunsroda (Beleuchtung, Elektroarbeiten); Möbel Albrecht, Naumburg (Podest); Manuel Böhme, Naumburg (Türen); System 180, Berlin (Verkaufstresen)

Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz