Werkstattverfahren Neandertal

1. Preis – Empfehlung für die Realisierung des Wettbewerbsbeitrags 12/2014

Im September 2014 lud die Stiftung Neanderthal Museum in einem Werkstattverfahren vier Teams ein, im Rahmen des Masterplans Neandertal eine konzeptionelle Idee zur Überarbeitung der Fundstelle des Neanderthalers zu entwickeln.

Es galt dabei eine Sichtbarmachung der alten Topographie des Ortes und seiner Höhle zu entwickeln, welche durch den industriellen Kalkabbau im 19. Jahrhundert unwiederbringlich verlorenging. Damit die ehemalige Talsituation für das Publikum wieder erkennbar und erlebbar wird, sollte ein Symbol gefunden werden, welches in seiner Gestaltung Interessierte in der Gegenwart abholt und vergangene Zeiten  auffächert. Das hierfür vorgesehene Gelände selbst wird durch zwei Schlüsselmerkmale definiert: die Markierung der Position der ehemaligen Höhle in der Horizontalen und die überlieferte Höhe der Höhle in der Vertikalen.

Wir beließen es nicht beim Symbolischen sondern führen das Publikum an den virtuellen Ort der Höhle, in der 1856 die ersten bekannten Fragmente von Neanderthalern gefunden wurden. Wir postulieren die These, dass das Erreichen des lieu de mémoire bei entsprechender Disposition erlebbar sein kann. Um die Freiraumgestaltung der Fundstelle möglichst wenig zu beeinflussen, fanden wir eine äusserst kompakte Form, die auch rollstuhl- und kinderwagengängig ist. Der Entwurf wurde mit dem 1. Rang ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.

Aus dem Entwurf entwickelte sich dann nach einer Überarbeitungsphase in den Jahren 2014 und 2015 der Masterplan Neandertal in den Jahren 2016 und 2017.

Dokumentation Werkstattverfahren Fundstelle des Neanderthalers