Neugestaltung der Gedenkstätte Bergen-Belsen

Ideen- und Realisierungswettbewerb, in Zusammenarbeit mit bgmr Landschaftsarchitekten 02/2002

Das Lagergelände, als historischer Ort von weltweiter Bedeutung, soll in seiner Dimensionierung wieder erfahrbar gestaltet werden. Denn sowohl die Begrenzung des ursprünglichen Areals als auch dessen Struktur und Gliederung als Ort nationalsozialistischer Gewaltherrschaft ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Daher geht der Entwurf von der Identifizierbarkeit des Lagerkomplexes und seines räumlichen Gefüges aus. Das neue Dokumentationszentrum orientiert sich an der historischen Landstraße von Walle nach Hörsten. Gleichzeitig erfolgt hierüber die Erschließung von Lagergelände und Gedenkstättenbereich. Die bereits bestehende Architektur wird durch eine Anzahl von Neubauten ergänzt, die den Charakter der Lagerstruktur einzelner Baukörper entwurflich aufnehmen. Das angestrebte Gefühl einer baulichen Einheit wird hergestellt durch eine ausladende Deckenplatte, die sich über die Gebäude legt und diese miteinander vernetzt. Die einzelnen Funktionen und Bauetappen sind Trabanten unter einem gemeinsamen Dach. Sie sind im Trockenen jeweils untereinander vernetzt. Gefluchtet an der wieder hergestellten Landstraße dynamisiert dieses Deckenelement durch seine Drehbewegung zu den Gebäudekanten das Gesamtgefüge des Zentrums.