Die Lichtinsel

Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund 06/1991

Für die Innenraumumgestaltung des Museums am Ostwall und die Sonderausstellungshalle des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, beide in Dortmund, entwickelte das Büro Steiner ein umfassendes Lichtkonzept, das eine optimale Lichtmischung aus Tages- und Kunstlicht integriert, sensibel auf die Räumlichkeiten und ihre unterschiedlichen Nutzungsarten sowie der optimales Ausleuchtung von Ausstellungsgut gerecht wird.

Durch die niedrige, für ein Museum untypische Wandhöhe war ausgeschlossen, die Leuchten in eine entsprechend tiefer abzuhängende Decke zu integrieren. Alle Leuchten und Leuchtensysteme mussten als Aufbauversion realisiert werden, wodurch ihre Form die Raumgestalt entscheidend beeinflusst. Hierfür wurde das Beleuchtungssystem aufgenommen, dass sich schon im Museum am Ostwall bewährt hat.

Das gewählte Beleuchtungssystem besteht aus quadratischen Installationskörpern, sogenannten Lichtinseln, die grundsätzlich frei im Raum angeordnet werden können. Durch die Verteilung der Lichtinseln werden bei Rücksichtnahme auf architektonische Aspekte für jeden Punkt des Raumes optimale beleuchtungstechnische Gegebenheiten erzeugt. Jede Lichtinsel besteht aus einer Stahlplatte, die im Abstand von mindestens 150 mm unter die Decke montiert wird. Zwischen Decke und Stahlplatte sind zwei verdeckte Kompaktleuchtstofflampen als Quelle für indirektes Licht sowie Steckverteiler für Fluter und Spotstrahler montiert. In ihrer Gesamtheit bilden die Platten eine imaginäre zweite Ebene unterhalb der Decke, die die im so geschaffenen Zwischenraum befindlichen Leuchten und die Insatallationstechnik optisch vom Museumsraum trennt. Die verschiedenen Leuchten können unabhängig voneinander geschaltet und mit Einsatz eines Infrarot-Fernbedienungssystems raumweise für die Dauer einer Ausstellung eingerichtet werden. Die Ausstellung wird täglich von der Zentrale aus geschaltet, ohne dass Installationstechnik das Erscheinungsbild der Wandflächen stört oder Unbefugte Zugriff auf Schaltelemente erhalten.