Zeltvorbau Schloss Charlottenburg

Orangerie Schloss Charlottenburg 09/1983

Zwischen der Orangerie und der Eosander-Kapelle befindet sich ein 8 mal 8 m großer quadratischer Raum. Jürg Steiner legte bei Ausstellungen in der Orangerie aus dramaturgischen Gründen Wert darauf, den Rundgang hier zu starten, sodass das Publikum in einem Zug den 110 m langen Bau begehen kann. Der Eingangsbereich fungiert als Kassenraum. Im Falle der »Orangerie« waren hier noch Bücherstände unterzubringen, sodass für die Garderobe eine Lösung ausserhalb des Hauses zu finden war: eine freitragende Tonne, 8 m breit, 6 m tief und 4 m hoch, aussen mit wasserdichter Folie bespannt und innen mit nichtbrennbarem Textil ausgekleidet.
Als Tragwerk entwickelte Jürg Steiner mit seiner Assistentin Gaby Sehringer eine Konstruktion aus Stahlrohren in Gerüstbaunorm (ø 48,3 mm). Dank helfender Unterstützung durch den Statiker Prof. Dr.-Ing. Joachim Lindner und den Prüfstatiker Dr. Horst Franke konnte dieser Experimentalbau in kurzer Zeit hergestellt werden. Er war deutlich stabiler als notwendig, aber auch ziemlich schwer. Da er als vertikaler Halbzylinder aufgebaut wurde, hätten wir ihn nicht ohne das ehemalige Feuerwehrauto Martin Dostals aufstellen können, in späteren Jahren konnten wir auf einen Autokran bauen.

Fotos
Gaby Sehringer