Stadtbad Steglitz – Aufmaß und Modell

Berlin-Steglitz 11/2005

Im November 2005 entschloss sich die Bauherrin Gabriele Berger, die Anfertigung eines Modells im Maßstab 1/50 zu beauftragen, damit – der Komplexität des Objekts entsprechend – räumlich an der Weiterentwicklung des Projekts gearbeitet werden könne. Um im geschlossenen Zustand des Modells trotzdem einen Einblick ins Innere zu ermöglichen, wurden alle Ostaußenwände aus Acrylglasscheiben hergestellt, die mit den Fassadenansichten bedruckt sind.

Da die Planlage aufgrund der nicht vorhandenen Bestandspläne in Teilbereichen Unstimmigkeiten aufwies und überdies keine Längsschnitte vorhanden waren, an denen man die Höhen hätte abgreifen können, wurde neben den laufenden Modellbauarbeiten auch ein komplett neues Aufmaß erstellt. Der alte Plansatz wurde nach Abschluss der Modellbauarbeiten entsprechend dem Aufmaß korrigiert und durch drei Längsschnitte und mehrere Ansichten der gesamten Ostfassade ergänzt.

Die Besonderheiten des Gebäudes sind im Modell gut zu erkennen, wobei die einseitige Ausrichtung entlang der östlichen Breitseite besonders zur Geltung kommt. Das Modell eines bestehenden Gebäudes hat im Allgemeinen nichtrepräsentativen Charakter, sondern dient der Erklärung, dem Verständnis und ist deswegen eine besondere Form von Arbeitsmodell. Dabei spielt die Materialwahl eine besondere Rolle: Fast ausschließlich Graupappe in einer Stärke von 2 mm kam zur Anwendung. Dieses vergleichsweise preisgünstige Material verlangt zwar in Teilbereichen einen erhöhten Arbeitsaufwand, lässt sich aber in praktisch jede Form bringen und kann später ohne allzu große Mühe verändert werden, was ja gerade bei einem Arbeitsmodell wichtig ist. Nun wartet das Modell noch auf eine passende Vitrine, damit es im Foyer des Stadtbads die Konversation mit dem Publikum aufnehmen kann.

Gestaltung Stadtbad-Steglitz

Bauherrin

Gabriele Berger, Berlin

Architektur

Jürg Steiner
mit Denise Walcesky, Khalid Atris, Anja Starke

Zeichnungen und Modell

Denise Walcesky, Anja Starke