Stadtbad Steglitz – Sanierungs- und Umnutzungskonzept

Berlin-Steglitz 06/2008

Ende 2003 gelang es Gabriele Berger, die bereits das Bewegungsbad Marienfelde betreibt, das Grundstück unter der Maßgabe zu erwerben, das Bad in privatwirtschaftlicher Organisationsstruktur wieder in Betrieb zu nehmen. Wasserfitness in verschiedenen Ausprägungen soll über räumliche Vorgaben hinaus mit neuer Methodik adaptiert werden.  Die hinteren Bauteile gedenkt sie, gastronomisch auszurichten, ein großer Hof lädt dort im Sommer zum Essen und Trinken im Freien ein. Dank der Einordnung des Grundstücks in ein Gewerbegebiet sind Klagen wegen Ruhestörung nicht zu befürchten. Das durch einen eigenen Brunnen gespeiste, hauseigene Wasserwerk soll seinen Platz in der großen Gaststube im bisherigen Maschinensaal finden. Wie bei einer Hausbrauerei können dereinst die Gäste die Filterung des Berliner Wassers beobachten und durch eine möglichst transparente Anlage den Enteisungsprozess nachvollziehen.
Die fünf wichtigsten technischen Aspekte, die unser Architekturbüro hinsichtlich künftiger Kostenoptimierung im Stadtbad Steglitz evaluieren musste, lassen sich etwa so beschreiben:

· Erstens gilt es, die Wärmedämmung zu optimieren, da in einem Bad in vielen Räumen sehr hohe Temperaturen gefordert sind.

· Zweitens sind verfahrenstechnische Energie-, Wasser- und Luftaustauschkombinationen zu entwickeln, die entsprechende Mehrfachnutzungen der Medien ermöglichen.

· Drittens gilt es, die verschiedenen Attraktionen wie Baden, Sauna, Massage und Bewegung räumlich miteinander zu verknüpfen – einerseits um Personal zu sparen, hauptsächlich aber um eine spannende Raumdramaturgie zu entwickeln und dem Publikum dadurch ein umfassendes Erlebnis anzubieten.

· Viertens wird der Beleuchtung eine übergeordnete Bedeutung zukommen.

· Fünftens ist speziell in der Schwimmhalle das akustische Erlebnis zu verbessern.

Bauherrin
Gabriele Berger, Berlin

Architektur
Jürg Steiner
mit Denise Walcesky, Khalid Atris