Villa Grisebach

Auktionshaus in der Fasanenstraße 25, Berlin-Charlottenburg 04/1986

Der Kunsthändler und Auktionator Bernd Schultz betraute Jürg Steiner mit der Innenarchitektur bei der Umnutzung der im Krieg stark beschädigten Villa Grisebach, die der Architekt Hans Grisebach für seine Familie, sein Büro und seinen Bruder 1892 auf einem nur 13 m breiten Grundstück errichtete. Für das dritte Obergeschoss entwickelte Jürg Steiner beispielsweise ein Stellwandsystem, das seither für viele Ausstellungen adaptiert wurde. (Bilder 6 bis 9)
Die Wände bestehen aus einer Stahlrahmenkonstruktion und sind mit höhenverstellbaren Bodenrollen ausgestattet. Über die verschieblichen oberen Bolzen können die Wände im Raum beliebig positioniert werden. Ohne großen Aufwand lassen sich verschiedene Ausstellungssituationen herstellen, wie Kabinette oder Fensterverkleidungen.

Seit Jahrzehnten sind die Lichtdecken in den unteren Geschossen Vorbild für manches Museum. Der Stableuchter im Eingangsfoyer (Bild 1) schafft den Spagat zwischen gezielter Beleuchtung und festlicher Atmosphäre. Die drei verschiedenen Raumaufteilungen – klassische Galerie in den beiden unteren Geschossen, Auktionssaal im zweiten und Galerie für kleinere Formate im dritten Stock zeugen von der intensiven und fruchtbaren Zusammenarbeit von Bauherrschaft und Innenarchitekt.