Orangerie ’91

Martin-Gropius-Bau, Berlin-Kreuzberg 10/1991

Die inzwischen internationalisierte Kunst- und Antiquitätenmesse bezog im Jahr 1991erstmals Quartier am Rand der neuen Mitte Berlins. Es war ungewohnt, in den großen Räumen die Verkaufsobjekte würdig als Museum auf Zeit zu präsentieren, da es sich bei der namensgebenden, vorbildhaften Orangerie des Schlosses Charlottenburg um einen einzigen, langgezogenen Raum handelt.
Für die Umgänge des Lichthofs konnten bewährte Konzepte weiterentwickelt werden: die provisorischen Geländer wurden durch Vitrinen ersetzt und die Gipssockel als Unterkonstruktionen für die mit Kolossalvasen bestückten Glasstürze genutzt. Der Lichthof mit der Skulptur von Schwanthaler wurde zum Feierraum im Tageslicht, zusätzlich akzentuiert von einer leichten, ausrichtbaren, über 30 m spannenden Beleuchtungsanlage. Christian Herrchenröder schrieb im Handelsblatt vom 18./19. Oktober 1991: »In keiner der bisherigen Wechselausstellungen wurde der Martin-Gropius-Bau so schön bespielt, so kongenial genutzt. Als Kunstgewerbemuseum konzipiert, plädiert er jetzt unwiderlegbar für diese Bestimmung.«
Fotos: Christina Bolduan, Berlin

Dokumentation Orangerie ´91